Der Roman handelt von zwei wahren Familiengeschichten. Ausgangspunkt ist die Flucht während des 2. Weltkriegs von Schlesien nach Sachsen. Die eine Familie findet in Sachsen eine Bleibe, doch die andere Familie wird durch die Russen zerrissen. Gerda wird von den Russen verhaftet und verschleppt. Irgendwann landet sie in Potsdam in der Leistikowstraße 1, im russischen Städtchen Nr. 7. Hier in Potsdam beginnt ein furchtbarer Lebensabschnitt für sie.
Genau am 90. Geburtstag der Oma Erna, eine geborene Sprotte, erzählt sie zum ersten Mal aus ihrem aufopferungsvollen Leben, von der Flucht aus der Heimat, von der Folter und den schrecklichen Lebensbedingungen in der russischen Gefangenschaft im GULAG an Eismeer.
Sorgen, Kummer und ein unendliches Leid hatte ihr Leben gezeichnet und trotzdem hatte sie Aufopferungsvoll versucht, die Liebe und Geborgenheit zu geben.
Die kleine Lotte, die Tochter von Gerda war den Russen entkommen, der Familienvater war noch nicht aus dem Krieg zurück, ein Lebenszeichen hatten sie lange nicht mehr von ihn bekommen. Die Herings-Familie hatte eine gewaltige Last zu tragen.
Eines Tages knüpfte Gerda ein Verhältnis zu einem russischen Offizier. Der Serge? hatte die kleine Familie unterstützt und mit Gerda eine Liebe begonnen. Nach einigen Wochen war der Serge? verschwunden, es gab kein Lebenszeichen mehr von ihm. Er war in die Hände der Smersch gekommen, in eine stalinistische Terrororganisation von den Russen. Die Macht der Folter war angesagt. Die schwangere Gerda verlor in dem Haus ihr Kind von dem Serge?.
Nach einer langen Untersuchungshaft bekam sie dann die Fahrkarte nach PEWEK, mit einem Zwischenhalt von vielen Monaten in Moskau. Dort bekam sie zwanzig Jahre Haft in einem Besserungslager, um sich zu bessern, oder in einem GULAG zu sterben. PEWEK liegt am Sibirischen Eismeer in der Kältezone bei -50 °C im Winter. Das auch Frauen im GULAG waren, das war noch nicht sehr bekannt.
Ende der fünfziger Jahre wird Gerda entlassen, sie kehrt zu ihrer Familie zurück, was für ein Wunder. Eine Arbeit in ihrem Beruf als Krankenschwester zu finden gelingt ihr nicht. In ihrer Kaderakte klafft ein riesiges Jahresloch, dass machte sie bei den Kommunisten verdächtig.