Gedankenflügelchen ? kleine Gedanken, zart wie dünnhäutige, durchsichtige Flügel winziger Insekten, die verbiegen, zerbrechen, zerstieben, wenn man sie richtig packen will, zerfallen bei grobem Berühren. Gedanken, deren Zerbrechlichkeit aus Ungewissheit und Angst, das Leben misszuverstehen, geboren werden. Ungewissheit, verzweifeltes Suchen in Worte gekleidet.
Begehren liefert uns aus, macht uns zu willigen Werkzeugen, lässt uns ertragen, was unnötig ist, ein gnadenlos indoktrinierender Lernprozess, an dessen Ende die Furcht vor dem eigenen Leben lauert. Kontrolle, die auch Sicherheit heißt. Ausbrechen aus diesem Pferch der Sicherheit, sich trauen, den eigenen Fußabdruck zu hinterlassen, sich zu entfalten ... erster Schritt, um die Seide des Lebens in die Hände zu nehmen, sie zu glätten und zu erfühlen. Fragen bleiben immer, wachsen sogar, vervielfältigen sich. Sie zu stellen erfordert Mut, kein anderer als ich kann die Fragen stellen, die Antworten hören und erledigen, was zu tun notwendig ist.
Träume als Wegbereiter, deren Sprache hieronymisch ist, unser Dialekt, unsere Grammatik, verstehbar nur für Eingeweihte, Hohepriester unserer eigenen Dimension.