Aus heutiger Sicht ist es kaum mehr vorstellbar, dass man sich vor fast zweihundert Jahren damit beschäftigte, welcher Konfession der Geschichtslehrer angehörte. Doch in Bayern kam es unter König Ludwig I. (1825-1848) sogar zu einem getrennten Geschichtsunterricht, einmal für katholische und einmal für protestantische Schüler - so wie man es in unserer Zeit vom Religionsunterricht her kennt. Erst zwei Generationen später, unter König Ludwig II. (1864-1886), wurde diese Regelung wieder aufgehoben. Diese Arbeit beschäftigt sich jedoch in erster Linie mit der Beurteilung dieser schulpolitischen Maßnahme in der bayerischen Presse. Denn auf dieser Plattform wurde intensiv und heftig im Ton diskutiert und attackiert, die konservative Partei stritt mit der liberalen über die Schulpolitik. Es erstaunt, wie vehement man um die Unterrichtung eines Schulfaches debattierte, wie scharf man den Gegner angriff und wie unermüdlich das Thema die Gemüter über Jahrzehnte beschäftigte.