»Diese Magie ist auch das, was das Besondere in der Welt ausmacht. Ich meine, eigentlich sind wir ja alle nur eine Zusammensetzung aus verschiedenen Zellen, die letztendlich nur aus Atomen bestehen. Aber trotzdem gibt es Dinge, die man nicht erklären kann. Warum ist ein Sonnenaufgang etwas so Besonderes für manche Menschen? Warum gibt es Liebe, wo sie doch so viel Schaden anrichten kann?« - Nuphar
Carlotte lebt zusammen mit ihrer Mutter in einem kleinen Dorf, in dem das Leben in einem gewöhnlichen und sicheren Trott verläuft, in Fargua, einem Land, in dem Hunger, Armut und Elend nicht existieren. Zumindest glauben das seine Bewohner und sie sind mehr als stolz darauf. Nur in Carlottes Leben gibt es einen Makel; sie hat keinen Vater. Zumindest hat er sie nicht aufgezogen. Er ließ sie kurz nach ihrer Geburt im Stich, oder ? wie ihre Mutter denkt ? bestreitet seitdem, seit achtzehn langen Jahren, lebenswichtige Missionen. Das sind natürlich nur Hirngespinste ihrer verrückten Mutter, ihrer einzigen Vertrauten und Freundin auf der Welt - denn ohne Vater ist man, laut den anderen Dorfbewohnern kaum etwas Wert. Auch ihr einziges Talent, das Malen, bringt ihr bei ihren Mitmenschen nur wenig Pluspunkte ein. Kunst ist zwar wichtig und schön, aber sie füllt nicht den Magen, sie lindert nicht den Durst.
Am Tiefpunkt ihres jungen Lebens angekommen, überschlagen sich unverhofft und vollkommen unerwartet die Ereignisse. Carlotte wird entführt ? es ist der Beginn einer langen Entdeckungsreise. Sie muss feststellen, dass ihr Vater tatsächlich etwas Besonderes ist: er ist der Nornenmeister und er lebt. Was Nornen sind? Carlotte hat noch nie von ihnen gehört. Also machst sie sich auf die Suche nach ihrem Vater und findet dabei viele andere Dinge: Angst, Verzweiflung, Wut, Selbstvertrauen, Freunde, Familie, die wahre Hauptstadt, Lügen, Magie, Liebe, Kuriositäten, Zuversicht und, am gefährlichsten: die Wahrheit.
Denn vieles, was man als unumstößliche Wahrheit angenommen hat, ist nur ein hervorragendes Trugbild.